Alina Richter

Alumna

Alina Richter 

Job 

Projektleitung HACCP

Firma

Dr. Berns Laboratorium GmbH & Co. KG

Abschlussjahr

2021

Fakultät

Life Sciences

Studiengang

Qualität, Umwelt, Sicherheit und Hygiene (B.Sc.)

Zeitpunkt des Interviews 

März 2023

 

Warum haben Sie sich für den Studiengang QUSH an der Hochschule Rhein-Waal entschieden?

Nach meinem Abitur an dem Beruflichen Gymnasium der Liebfrauenschule in Geldern mit dem Schwerpunkt Ernährungswissenschaften, ist mir bewusst geworden, dass mir die naturwissenschaftlichen Fächer liegen, ich aber auch gerne Wissen im Managementbereich erlangen möchte. Die Lebensmittelindustrie / -herstellung hat mich auch schon immer interessiert. Der Campus Kleve der Hochschule Rhein-Waal ist nicht weit von meiner Heimat entfernt und ich dachte ich schaue mal, was es hier so gibt. Die Inhalte des Studiums haben mich sehr angesprochen, da diese so weit gefächert sind und die Naturwissenschaften und Managementsysteme verbinden.

Was war das Thema Ihrer Bachelorarbeit?

Meine Bachelorarbeit habe ich praxisnah im Dr. Berns Laboratorium in Neukirchen-Vluyn absolviert. Thema der Arbeit war die „Entwicklung eines HACCP-Konzeptes für einen Speiseeis produzierenden Betrieb“.

Unter einem HACCP-Konzept versteht man, kurz gesagt, ein Managementsystem zur Beherrschung und Überwachung kritischer Prozesse in einem Lebensmittelunternehmen.

Anhand des Speiseeis produzierenden Betriebes habe ich das im Unternehmen vorhandene HACCP-Grundkonzept auf die neuesten Vorgaben zum Thema HACCP angepasst und so die Vorlage für viele weitere Betriebsarten (z. B. Metzgerei, Küchen etc.) vorbereitet.

Wie ging es für Sie nach dem Abschluss 2021 beruflich weiter?

Durch verschiedene Praktika vor und während des Studiums und mein Praxissemester inkl. Bachelorarbeit im Dr. Berns Laboratorium wusste ich mittlerweile genau, was ich mir vorstellte. Nach erfolgreicher Abschlussarbeit hatte ich Glück, dass im Außendienst eine Stelle frei war und mir diese angeboten wurde. Seit ziemlich genau drei Jahren bin ich also nun im Außendienst des Dr. Berns Laboratoriums tätig und stehe jeden Tag vor neuen beruflichen Aufgaben.

Wie kann man sich Ihren Arbeitsalltag vorstellen?

Unter „Projektleitung HACCP“ oder „Außendienst“ kann man sich nicht wirklich viel vorstellen und muss häufig erklären, was ich eigentlich den ganzen Tag mache. Daher gehe ich gerne auch hier darauf ein.

Was „HACCP“ bedeutet, habe ich oben ja bereits kurz erklärt. Jeder von uns Außendienstlern betreut eine Vielzahl an unterschiedlichen Betriebsstrukturen (Küchen, Metzgereien, Schlachthöfe, Bäckereien etc.).

Die tägliche Arbeit beginnt daher mit dem Checken der Mails. An 2-3 Tagen pro Woche (oder auch mal mehr) fahre ich zu Kunden und mache dort Verifizierungen des HACCP-Konzeptes, Mitarbeiterschulungen, Hygienerundgänge im Betrieb, Probenahme von Wasser-, Lebensmittel- und Reinigungskontrollen und stehe beratend bei Fragen rund um die Lebensmittelsicherheit zur Verfügung. Außerdem sind wir Vermittler zwischen Labor und Kunde, d. h. wir erklären den Kunden bei Bedarf die Prüfberichte, die durch unser Labor erstellt wurden und koordinieren bspw. Probenahmen.

Nach den Kundenterminen steht natürlich auch „klassische Büroarbeit“ an – Berichte schreiben, telefonieren, Mails schreiben, Wissen aneignen, Trendanalysen erstellen etc.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass eine Arbeitswoche geprägt ist von viel Auto fahren, spannenden Betriebsbegehungen, Gesprächen mit Kunden (auch in herausfordernden Situationen) und Büroarbeit. Für mich ist das genau die richtige Mischung.

Welche Kompetenzen haben Sie durch Ihr Studium erworben, die Sie heute gut in Ihrem Beruf einsetzen können?

Während des Studiums ist mir ganz schnell klargeworden, dass viele Herausforderungen oder Probleme nur zu lösen sind, wenn man interdisziplinär denkt und als Team funktioniert. Nicht jeder kann alles wissen und es tut nicht weh, andere um ihre Einschätzungen zu bitten – häufig lernt man dann viele andere Sichtweisen kennen und kann diese gut für sich selbst nutzen.

Die Grundlagen zu den verschiedensten Themenbereichen, die man während des Studiums lernt, helfen viele Zusammenhänge zu verstehen. Beispielsweise helfen die Kenntnisse in der Mikrobiologie sehr, um den Kunden die Prüfberichte des Labors näher zu bringen. Andersherum hat man während des Studiums gelernt, sich in kurzer Zeit Wissen anzueignen. In einigen beruflichen Situationen hilft es daher, wenn man sich schnell einen Überblick über verschiedene Dokumente und Anforderungen machen kann.

Abschließend kann ich sagen, dass ich in vielen beruflichen Situationen häufig auf mein Studium zurückgreifen kann.

Welchen Ratschlag würden Sie jetzigen oder zukünftigen Studierenden mitgeben?

Zähne zusammenbeißen und durchhalten, wenn es mal keinen Spaß macht.

Durch das breit gefächerte Studium wird man mit Sicherheit auch Fächer erwischen, die einem keinen Spaß machen, in denen man an seine Grenzen stößt, die einen verzweifeln lassen – aber – am Ende lohnt es sich und man kann stolz sein!

Mit welchen drei Worten würden Sie die Hochschule Rhein-Waal beschreiben?

Herzlich, offen, zukunftsorientiert