Erklärung der Hochschule Rhein-Waal zur aktuellen Flüchtlingssituation

Das Präsidium, der Senat, der Hochschulrat und der AStA der Hochschule Rhein-Waal beschlossen eine gemeinsame Erklärung zur aktuellen Situation und Perspektiven von Flüchtlingen.

Kleve/Kamp-Lintfort, 24. September 2015: Tagtäglich treffen Menschen in Deutschland und Nordrhein-Westfalen (NRW) ein, die auf der Flucht vor Krieg und Armut in einem der reichsten Länder der Welt die einzige Möglichkeit sehen, ihr eigenes und das Leben ihrer Familien zu retten. Es ist nicht nur das durch das Grundgesetz verankerte Recht auf Asyl vor Verfolgung, was Tausende nach Europa treibt, sondern die Überlebensnotwendigkeit, tagtäglichem Krieg und Zerstörung zu entgehen.

Die Hochschule Rhein-Waal fördert nicht nur den internationalen wissenschaftlichen Diskurs, sondern hat in ihrem Leitbild verankert, einen Beitrag zum gegenseitigen Verständnis der Kulturen in einer vernetzten Welt zu leisten. Als wissenschaftliche Hochschule wissen wir, dass die Welt, ihre Krisen und Chancen miteinander verbunden sind und die Ursachen für die Flucht von Tausenden auch mit Deutschland und Europa in Beziehung stehen: Die individuellen Schicksale Tausender fordern auch von uns, den Angehörigen der Hochschule Rhein-Waal, ihrer öffentlichen, gesellschaftlichen und individuellen Verantwortung nachzukommen:

  • Die Hochschule Rhein-Waal versteht gelebte Internationalität auch als Verantwortung für die Menschen, die zu uns in die Region, nach Kleve und Kamp-Lintfort, kommen. Gegenseitiger Respekt und Toleranz sind dabei für uns selbstverständlich. Diskriminierung und Rassismus finden bei uns keinen Platz.

     
  • Als Hochschule, die in der Region verwurzelt ist, haben wir auch die Verantwortung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern zu informieren, aufzuklären, zu diskutieren, Lösungen aufzuzeigen und zu vernetzen sowie sich in allen Lebensbereichen für Verständnis und Respekt gegenüber allen einzusetzen.

     
  • Die Hochschule Rhein-Waal wird mit ihren Möglichkeiten, mit Informations-, Beratungs- und Studienangeboten und der individuellen Unterstützung durch ihre Hochschulangehörigen den Menschen offen stehen, die bei uns Schutz, Unterstützung und neue Perspektiven suchen. Sie sind herzlich willkommen! Über die studentische Hochschulgruppe Refugee Support (refugeesupport@hrsw.org) soll der direkte Kontakt zu den Flüchtlingen hergestellt und jeweils individuelle Unterstützung abgestimmt werden; die Hochschule plant gemeinsame Deutschkursangebote und erlässt den Gasthörerbeitrag für die registrierten Flüchtlinge.

     
  • Die Hochschule Rhein-Waal wird sich dafür einsetzen, das Klima der Toleranz und des gegenseitigen Respekts, der Integration und der Suche nach gemeinsamen Perspektiven für die Menschen, die zu uns kommen, mit den anderen Partnern in der Region, den Städten und Kreisen, den Vereinen und Unternehmen praktisch umzusetzen.
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